Ebenso wie bereits bei den Kernwaffentests im Januar und Oktober 2016 konnten die seismischen Wellen, die durch die Explosion ausgelöst wurden, auch von den temporären AlpArray-Stationen der Universität Wien in Österreich und der Slowakei, in etwa 8000 km Entfernung, gemessen werden. Beim Vergleich der Wellenformen von September 2016 und September 2017 stellt man eine große Ähnlichkeit fest.
Abbildung 1 zeigt die Druckwellen der beiden Tests im Vergleich. Hierbei wurden jedoch die Wellenformen des Tests vom September 2016 mit einem Faktor von 9.0 vergrößert, was auf eine deutlich größere Energiefreisetzung bei dem diesjährigen Test hindeutet. So wurde für den diesjährigen Test eine seismische Magnitude von 6.3 berechnet [1], wohingegen der Test vom September 2016 eine Magnitude von 5.3 hatte [2].
Der explosionsartige Charakter der seismischen Quelle wird auch belegt durch das Ausbleiben von Scherwellen (und die nur schwachen Oberflächenwellen). Die errechneten theoretischen Ankunftszeiten der Scherwellen sind im Abbildung 2 mit rot markiert, ca. 500s nach den Druckwellen. Die später ankommenden Signale werden von Oberflächenwellen erzeugt, die aufgrund eines längeren Laufweges entlang der Erdoberfläche deutlich später eintreffen.
[1] geofon.gfz-potsdam.de/eqinfo/event.php
[2] geofon.gfz-potsdam.de/eqinfo/event.php