Die in Wien ansässige Comprehensive Test Ban Treaty (CTBT) Organisation, überwacht mittels eines internationalen geophysikalischen Messnetzes die Einhaltung des Kernwaffenteststoppvertrages; sie meldete ebenfalls die Möglichkeit des Tests einer nuklearen Waffe (www.ctbto.org/press-centre/press-releases/2016/ctbto-executive-secretary-lassina-zerbo-on-the-unusual-seismic-event-detected-in-the-democratic-peoples-republic-of-korea/). Explosionen mit der Stärke des am 6. Januar registrierten Ereignisses können weltweit durch seismologische Stationen aufgezeichnet werden, so auch durch die dreißig Erdbebenstationen, welche die Universität Wien zur Zeit im Rahmen des AlpArray Projektes betreibt. Die Bilder zeigen eine Karte der Stationsverteilung in Österreich und der Slowakei, sowie die Aufzeichnungen des potentiellen Nukleartests. Die Seismogramme zeigen die vertikale Bodenbewegung an verschiedenen Stationen und zeigen deutlich das Eintreffen der P-Welle (mechanische Druckwelle, welche sich durch das Erdinnere ausgebreitet hat). Für den Weg von Nordkorea nach Mitteleuropa benötigen die seismischen Wellen ca. 11 Minuten. Forscher an unserem Institut sind in die CTBT-Forschung eingebunden, und entwickeln Methoden, um den genauen Ort von Nukleartests bei vor-Ort-Inspektionen nachweisen zu können. Ob es sich bei dem registrierten Ereignis tatsächlich um eine Wasserstoffbomben-Explosion handelt, wie angegeben worden ist, werden nun Experten weltweit klären. Informationen über das Institut für Meteorologie und Geophysik finden Sie in imgw.univie.ac.at/imgw/ und über das internationale AlpArray-Experiment in www.alparray.ethz.ch/home/
Für weitere Informationen und Fragen wenden Sie sich bitte an den Institutsvorstand Prof. Dr. Götz Bokelmann.
N E W S
Koreanischer Nukleartest registriert mit dem AlpArray
06.01.2016