N E W S

Und den Klimawandel gibt es doch

05.05.2010

GegnerInnen der Treibhauseffekt-Theorie argumentieren häufig mit Diskrepanzen zwischen Klimamodellen und tatsächlichen Daten aus den Messungen der Radiosonden (Wetterballons). Die Ursache für diese Unterschiede ist nicht bei den Modellen, sondern bei den gemessenen Daten zu suchen, ist sich Leopold Haimberger, Klimaforscher an der Universität Wien, sicher. In einem aktuellen FWF-Projekt korrigiert der Meteorologe die Fehler in den Radiosondenzeitreihen der letzten 50 Jahre und entzieht damit gleichzeitig der Klimawandel-Kritik ihre Grundlage.

In den Tropen wird es immer wärmer: In den letzten zehn Jahren sind dort die Bodentemperaturen um etwa 0,2 Grad Celsius gestiegen. Das entspricht einer Erwärmung von ungefähr zwei Grad pro Jahrhundert. Gängigen Klimasimulationen zufolge müsste der Temperaturanstieg in den höheren Atmosphärenschichten (acht bis zehn Kilometer Meereshöhe) das Doppelte bis Dreifache betragen. Tut er aber nicht – jedenfalls nicht auf den ersten Blick: Schaut man sich nämlich die Daten aus den Wetterballonmessungen, sogenannte Radiosondenzeitreihen, der letzten 50 Jahre an, scheint die Luft seit den Aufzeichnungen Anfang der 1960er Jahre sogar merklich kühler geworden zu sein. Sind die Klimamodelle falsch? "Nein", sagt Leopold Haimberger vom Institut für Meteorologie und Geophysik: "Die Radiosonden haben vor allem in den ersten Jahren falsche Messwerte geliefert."